Lexikon

Digitale Selbsthilfe, Digitale Selbsthilfegemeinschaften, digitale Souveränität, digitale Spaltung, digitale Teilhabe, digitale Barrierefreiheit – was ist was? Hier sind für Sie Begriffe und Themen rund um die digitale Selbsthilfe beschrieben.

Barrierefreiheit

Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für behinderte Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind“.
(§ 4 Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen und zur Änderung anderer Gesetze, Behindertengleichstellungsgesetz – BGG vom 1. Mai 2002).

Quelle:
https://www.einfach-teilhaben.de/DE/Service/Glossar/Functions/glossar.html?nn=11370934&cms_lv2=11370876&cms_lv3=12183418

Cookie

Zeichenfolge, die mit einer Web-Seite vom Server geladen werden kann und bei einer erneuten Anfrage an den Server mitgesendet wird. Sinn ist, unter anderem Besucher wiederzuerkennen, so dass es beispielsweise nicht erforderlich ist, Nutzerdaten neu einzugeben.

Quelle Texte:
Glossar Cyberfibel
https://www.cyberfibel.de/

Digitale Barrierefreiheit

Digitale Barrierefreiheit bedeutet Benutzer*innen-Freundlichkeit eines digitalen Produkts für alle Anwender*innen. Im Gegensatz zu dem im englischen Sprachraum verwendeten „Accessibility“, wird mit dem Wort „Freiheit“ ein Ziel formuliert, das auf das absolute Fehlen von Barrieren hinweist. Dieser Anspruch wird oftmals als nicht einlösbar empfunden und durch den Begriff „Barrierearmut“ ersetzt. Der Begriff „Accessibility“, also wörtlich Zugänglichkeit, verweist eher auf den Grad der Zugänglichkeit.

Quelle:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/digitale-barrierefreiheit-1

Digitale Selbsthilfe

Der Begriff „Digitale Selbsthilfe“ bezeichnet alle Prozesse der Digitalisierung in der Selbsthilfe. Er umfasst damit die Digitalisierung von Organisationsprozessen und Prozessen der Außen- und Innenkommunikation in Selbsthilfekontaktstellen, Selbsthilfevereinigungen und von Selbsthilfeaktiven.

Digitale Selbsthilfeangebote werden von Selbsthilfegruppen, Selbsthilfevereinigungen und Selbsthilfekontaktstellen auf der Basis internetbasierter Anwendungen vorgehalten. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Internetseite, ein Forum, eine Video- oder Telefonkonferenz, einen Chat, eine App oder ein anderes Angebot zum Austausch handeln. Digitale Selbsthilfe anhand verschiedener digitaler Anwendungen ist eine besondere, zeitgemäße Form gemeinschaftlicher Selbsthilfe.

Digitale Selbsthilfegemeinschaft

Mit dem Begriff „digitale Selbsthilfegemeinschaften“ werden Formen digitaler Selbsthilfe bezeichnet, die sich von „digitalen Selbsthilfegruppen“ auf formaler und inhaltlicher Ebene unterscheiden.
Die Bezeichnung „digitale Selbsthilfegemeinschaft“ nimmt Bezug auf eine im dritten Engagementbericht (vgl. BMFSFJ, 2020) vorgenommene Typisierung digitalen, gesellschaftlichen Engagements. Darin wird ein mit „Gemeinschaft“ bezeichneter Typ beschrieben, in dem Akteure ihre sozialen Beziehungen durch das Teilen von Ideen und das Verfolgen gemeinsamer Ziele herstellen und daraus ein „Wir-Gefühl“ entwickeln. Damit entsprechen sie im Kern der gemeinschaftlichen Selbsthilfe, denn Selbsthilfeaktive stellen ihre Beziehungen durch das gemeinsame Interesse an einem gesundheitsbezogenen Thema oder Problemfeld her.
Die Kommunikation in „digitalen Selbsthilfegemeinschaften“ findet in der Regel zeitversetzt und nicht unbedingt regelmäßig statt. Häufig finden sich wesentlich mehr Akteure zusammen als in Selbsthilfegruppen. Damit ist ein Kennen aller anderen Personen in „digitalen Selbsthilfegemeinschaften“ nicht möglich, aber auch nicht nötig, da die Bindung der Akteure sich über geteilte Werte herstellt. Beispiele für „digitale Selbsthilfegemeinschaften“ sind Internetforen oder große Gruppen in sozialen Netzwerken wie Facebook.

Quelle:
NAKOS INFO 127 S. 45/46

[BMFSFJ] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Dritter Engagementbericht. Zukunft Zivilgesellschaft: Junges Engagement im digitalen Zeitalter (BT-Drs. 19/19320). Berlin, 2020

Digitale Selbsthilfegruppe

Eine digitale Selbsthilfegruppe weist im Kern dieselben Merkmale auf wie eine analoge Gruppe. Somit ist die von der DAG SHG im Jahr 1987 erarbeitete Definition[1] von Selbsthilfegruppen auch auf digitale Selbsthilfegruppen anwendbar.

Eine digitale Selbsthilfegruppe ist ebenfalls ein freiwilliger Zusammenschluss von Menschen, die selbst oder als Angehörige von Krankheit, Behinderung oder herausfordernden Lebenssituationen betroffen sind. Die regelmäßigen Gruppentreffen finden ohne professionelle Anleitung statt. Eine digitale Selbsthilfegruppe tauscht sich ausschließlich oder überwiegend internetbasiert mit Hilfe von Video- oder Telefonkonferenztools aus. Die Gruppenmitglieder kommunizieren verbal (in Ausnahmefällen schriftlich) und zeitgleich zu einem festgelegten Zeitpunkt mit vereinbarter Dauer.  Wie in einer analogen Selbsthilfegruppe gewährleisten auch in einer digitalen Selbsthilfegruppe die überschaubare Gruppengröße und eine konstante Zusammensetzung den persönlichen Austausch und kann ein Zusammengehörigkeitsgefühl ermöglichen[2].

[1] Quelle: DAG SHG – Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. (Hrsg.): Selbsthilfegruppen-Unterstützung. Ein Orientierungsrahmen. Gießen 1987, S. 5

[2] Sonderformen hinsichtlich der Gruppengröße und Konstanz in der Zusammensetzung sind möglich z.B. bei Anonymousgruppen.

Digitale Spaltung / Digitale Kluft

Unter digitaler Spaltung (engl. digital divide) / digitaler Kluft werden Unterschiede im Zugang und in der Nutzung digitaler Medien zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (z.B. in Abhängigkeit von sozialer Herkunft, Geschlecht oder Alter) verstanden.

Quelle:
Müller, A.C., Wachtler, B. & Lampert, T. Erratum zu: Digital Divide – Soziale Unterschiede in der Nutzung digitaler Gesundheitsangebote. Bundesgesundheitsblatt 64, 1026 (2021). https://doi.org/10.1007/s00103-021-03326-9

Digitalkompetenz und Datenkompetenz

Die Begriffe Digitalkompetenz (oder auch Digital Literacy) und Datenkompetenz (Data Literacy) bezeichnen unterschiedliche digitale Kompetenzen. Unter Digitalkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, digitale Technologien, Medien und ihre Inhalte sachkundig und überlegt nutzen zu können. Datenkompetenz bezeichnet die Fähigkeiten, Daten zu sammeln, zu verwalten, auszuwerten und mit ihnen überlegt arbeiten zu können.

Quelle: https://www.civic-coding.de/publikation

IP-Adresse

Eine Adresse, unter der ein Rechner innerhalb eines Netzwerks nach dem Internetprotokoll erreichbar ist. Eine IP-Adresse besteht aus vier Byte, die durch Punkte getrennt sind: z. B. 194.95.179.205.

Quelle Texte:
Glossar Cyberfibel
https://www.cyberfibel.de/

Usability

„Usability bezeichnet die Benutzer*innen-Freundlichkeit oder Gebrauchstauglichkeit eines digitalen Produkts, wie einer Software oder Web-Anwendung. Eine hohe Usability ist dann gegeben, wenn das Produkt in einem bestimmten Nutzungskontext dazu dient, bestimmte Ziele auf effektive, effiziente und zufriedenstellende Art und Weise zu erreichen.“

Quelle: https://www.civic-coding.de/publikation