Ergebnisse einer Studie der BertelsmannStiftung
Die BertelsmannStiftung führte in den Jahren 2019 und 2021 zwei Studien zum Thema Digitale Souveränität durch. Die beiden Studien ermittelten, dass sich durch die Corona-Pandemie die digitale Spaltung zwischen 2019 und 2021 vergrößert hat.
Die telefonischen Befragungen fanden jeweils im April und Mai des jeweiligen Jahres statt. Die aus 2021 befragte 1013 Personen ab 14 Jahre, von denen 516 weiblich und 497 männlich, insgesamt 577 berufstätig waren. In 2019 wurden insgesamt 1.007 Personen ab 14 Jahren telefonisch befragt. Von den Befragten waren 511 weiblich und 496 männlich, insgesamt 550 berufstätig.
Die Befragung umfasste folgende Themenbereiche:
- Internetnutzung
- Kenntnisse im Bereich digitaler Technologien
- Einsatz von Technologien in konkreten Lebensbereichen
- persönlichen Einschätzungen über zukünftige Entwicklungen
- Informiertheit über aktuelle Entwicklungen
- Sicherheit im Umgang mit digitalen Technologien.
Die Ergebnisse der Studie zeichnen ein heterogenes Bild. Der Digitalisierungsschub durch die Coronapandemie bildet sich nicht eindeutig in einem höheren Grad an Informiertheit, besseren digitalen Kenntnissen oder einem sichereren Umgang ab. Zwar nahm die Wichtigkeit des Internets für die Befragten zu, die digitalen Kenntnisse verbesserten sich jedoch nicht im gleichen Maße. Zudem zeigt sich eine digitale Spaltung entlang der Faktoren Alter, Bildungsgrad und Haushaltsnettoeinkommen.
Die jüngeren und besser gebildeten Befragten schätzen ihre Kenntnisse höher ein und berichten, sich im Umgang mit digitalen Technologien sicherer zu fühlen. Der Zugang zum Internet stellt bei den Befragten eine geringere Hürde dar, ein höheres Haushaltsnettoeinkommen geht jedoch mit einer stärkeren Internetnutzung und besseren Kenntnissen einher.
Der Bericht verweist zudem auf die Ergebnisse einer niederländischen Studie. Dort wurde festgestellt, dass hohe Bildung und hohes Einkommen häufig mit heterogeneren Möglichkeiten der Internetnutzung einhergehen. In den untersuchten Haushalten in denen mehr internetfähige Geräte verfügbar waren, war nicht nur die Internetnutzung höher, sondern auch die digitalen Kompetenzen waren größer (van Deursen und van Dijk 2019).
Quelle: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) | Digital Souverän 2021: Aufbruch in die digitale Post-Coronawelt? Gütersloh 2021.
Wie gelingt individuelle digitale Souveränität?
Ergebnisse einer Befragung des Digital Autonomy Hub
Das Kompetenzzentrum „Digital Autonomy Hub – Technik souverän nutzen“ führte in 2021 eine repräsentative Umfrage durch, in der Menschen zu persönlichen Einstellungen, Sorgen und Hoffnungen in der alltäglichen Techniknutzung befragt wurden.
Von den 2000 telefonisch Befragten, befürchten 87,7 % negative Folgen durch die Speicherung, Verarbeitung und Nutzung ihrer persönlichen Daten durch digitale Technologien. Von diesen 1755 Befragten fürchten sich 32,1% vor der Veröffentlichung von privaten Daten.
Die Studie wurde im Rahmen der Fördermaßnahme „Mensch-Technik-Interaktion für digitale Souveränität“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgeführt.

Studie „Mensch und Technik in Interaktion – Wie gelingt individuelle digitale Souveränität? Digital Autonomy Hub, Seite 16
Weitere Studienergebnisse sind zu finden unter: https://digitalautonomy.net/studie
Quelle: Gesellschaft für Informatik e. V. (Hrsg.) | Studie „Mensch und Technik in Interaktion – Wie gelingt individuelle digitale Souveränität? Digital Autonomy Hub. Berlin 2021.